Aufhebenswert. Quellen zur Jüdischen Geschichte Niederösterreichs

33. Symposion des NÖ Instituts für Landeskunde gemeinsam mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs zum Jubiläum von 150 Jahren NÖ Landesarchiv, 200 Jahren NÖ Landesbibliothek und 25 Jahren Institut für jüdische Geschichte Österreichs

Symposion 2013
© NÖLA

Im Jubiläumsjahr 2013 stand das Symposion des NÖ Instituts für Landeskunde nicht zufällig im Zeichen der jüdischen Geschichte unseres Landes. Wir feierten nicht nur die Jubiläen unserer Institutionen, sondern gedachten auch der Ereignisse vor 75 Jahren: Damals begannen in Österreich mit die Machtergreifung der Nationalsozialisten die Repressalien gegen die österreichischen Jüdinnen und Juden. Das Novemberpogrom von 1938 kennzeichnete einen ersten traurigen Höhepunkt - ihm fiel auch die jüdische Synagoge von St. Pölten zum Opfer.

Unter dem Motto „Aufhebenswert" wurden Zeugnisse aus Archiven und Bibliotheken zum Sprechen gebracht, die uns vom reichen jüdischen Leben der Vergangenheit erzählen. Neun Wissenschaftler/-innen aus dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs und dem NÖ Landesarchiv stellten in ihren Vorträgen Quellen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert vor:

Hebräische Fragmente des Mittelalters, als Deckblätter und Einbandverstärkungen von christlichen Büchern verwendet, zeugen von Vertreibung und Beraubung jüdischer Gemeinden. Urkunden und Akten belegen, dass immer wieder auch Phasen friedlichen Zusammenlebens folgten. So entstanden im 17. Jahrhundert in Niederösterreich zahlreiche blühende jüdische Landgemeinden, die durch die Vertreibung der Jahre 1670/71 ein jähes Ende fanden. Die Neuansiedlung begann in Wien mit der Privilegierung reicher Hofjuden. Das Toleranzpatent für die Juden, 1782 von Kaiser Josephs II. erlassen, war ein erster Schritt auf dem langen Weg zur bürgerlichen Gleichstellung, die erst mit der Verfassung des Jahres 1867 erreicht wurde. Mit dem jüdischen Theater wurde eine Facette des reichen jüdischen Geisteslebens im 19. und 20. Jahrhundert beleuchtet. Das NS-Regime versuchte auch dieses auszulöschen, wie etwa die Akten der Reichs­schrifttums­kammer über den jüdischen Buchhandel bezeugen.

Zeit: 19.-20. November 2013
Ort: NV-Forum der NÖ Versicherung, Neue Herrengasse 10, 3109 St. Pölten

Die Vorträge werden im Herbst 2014 in der Reihe "Studien und Forschungen aus dem NÖ Institut für Landeskunde" publiziert.

Ihr Kontakt zum Institut für Landeskunde

Amt der NÖ Landesregierung
Abteilung NÖ Landesarchiv und NÖ Landesbibliothek
Mag. Elisabeth Loinig Landhausplatz 1, Haus Kulturbezirk 4
3109 St. Pölten
E-Mail: post.k2institut@noel.gv.at
Tel: 02742/9005-12059
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Letzte Änderung dieser Seite: 23.3.2017
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