„Im ersten Halbjahr 2025 steigt die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich durchschnittlich um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt der Anstieg zwar unter dem österreichweiten Schnitt von 8,1 Prozent und ist nach Burgenland und Kärnten die drittniedrigste Zunahme an Jobsuchenden im Bundesländervergleich. Die jüngsten Prognosen gehen allerdings davon aus, dass 2025 in Niederösterreich die Arbeitslosigkeit um 3,6 Prozent zunehmen und die Zahl der unselbständig Beschäftigten stagnieren wird. Erst für das kommende Jahr rechnen wir den Schätzungen folgend mit einer allmählichen Erholung am Arbeitsmarkt“, so Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz und AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Ende Juni 2025 sind 42.343 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.661 bzw. 6,7 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmer und Schulungsteilnehmerinnen befanden sich 51.735 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich liegt Ende Juni bei 662.000 Personen. Davon waren 297.000 Frauen (+0,6 Prozent) und 365.000 Männer (-0,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich bei 6,0 Prozent und damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,8% (+0,5%-Pkt.).
„In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es entscheidend, ganz besonders jene zu unterstützen, die Gefahr laufen, langzeitarbeitslos zu werden oder zu bleiben. Die Anzahl an Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen ist, ist im ersten Halbjahr 2025 um 18,8 Prozent gestiegen. Rund die Hälfte davon hat gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen und ebenso knapp die Hälfte ist älter als 55 Jahre. In der ersten Jahreshälfte ist 1.300 Langzeitarbeitslosen der berufliche Wiedereinstieg gelungen, die vom AMS NÖ betreut wurden. Das sind um 301 mehr als im selben Zeitraum 2024“, sagt dazu AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+7,6 Prozent bzw. +1.429) als auch bei Männern (+5,9 Prozent bzw. +1.232) zugenommen. Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+6,8 Prozent bzw. +995) wie Personen im Haupterwerbsalter (+5,7 Prozent bzw. +1.214). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 12,3 Prozent (auf 4.140 Personen) aus. Nach Branchen steigt in den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+12,6 Prozent bzw. +199), in Beherbergung/Gastronomie (+11,2 Prozent bzw. +341) sowie im Handel (+11,0 Prozent bzw. +805) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+4,4 Prozent bzw. +86) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit im Bau (-1,4 Prozent bzw. -41).
„Die anhaltend schwache wirtschaftliche Entwicklung schlägt sich auf die Nachfrage der niederösterreichischen Unternehmen nach Arbeitskräften nieder. Im ersten Halbjahr reduzierte sich der Bestand an offenen Stellen um rund 11 Prozent. Nichtsdestoweniger suchen die Unternehmen weiterhin intensiv nach potenziellen Mitarbeitern. Im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 sind im Durchschnitt des ersten Halbjahres um 19 Prozent mehr offene Stellen zur Besetzung gemeldet. Hier bieten sowohl das AMS als auch das Land Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen“, führt Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz aus.
Aktuell sind 14.584 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 10,3 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie beispielsweise in Verkehr/Lagerei (+13,4 Prozent bzw. +132). Starke Rückgänge sind in der Beherbergung/Gastronomie (-23,4 Prozent bzw. -349), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-15,9 Prozent bzw. -581) sowie in der Warenherstellung (-14,9 Prozent bzw. -232) zu beobachten.
Nähere Informationen: Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ), Mag. Martina Fischlmayr, Handynummer 0664/83 50 517.
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