Niederösterreichs Pendler erleben derzeit einen massiven Einbruch im öffentlichen Nahverkehr. „Seit Wochen kommt es zu Zugausfällen, drastisch verkürzten Garnituren und unzumutbaren Wartezeiten auf zentralen Verbindungen. Die ÖBB schafft es nicht, einen funktionierenden Fahrplan einzuhalten. Unsere Pendler haben die Ausreden aus dem Konzernbüro satt. Die Fahrgäste brauchen keine Abenteuerreise, sondern pünktliche und verlässliche Verbindungen“, zeigt sich NÖ Verkehrslandesrat und LH-Stellvertreter Udo Landbauer verärgert über das anhaltende Bahn-Chaos in der Ostregion. Er fordert eine Qualitäts-Offensive – sowohl von der ÖBB als auch vom zuständigen Bundesminister Hanke (SPÖ).
„Pendler und Schüler stehen jeden Morgen pünktlich am Bahnsteig, während der Minister auf Tauchstation ist. Die Realität draußen im Land interessiert ihn offensichtlich nicht. So geht das nicht weiter“, sagt Landbauer.
Besonders betroffen ist die Nord-Süd-Achse über die S-Bahn-Wien-Strecke, wo statt der planmäßigen Doppelgarnituren mit bis zu 550 Sitzplätzen häufig nur verkürzte Züge mit rund 200 Sitzplätzen eingesetzt werden. Die Folge: überfüllte Waggons, zusammengepferchte Schüler, verärgerte Pendler. Auch bei den Doppelstockzügen kommt es regelmäßig zu verkürzten Zugbildungen – statt fünf Waggons verkehren nur drei oder vier.
Die Probleme im Nahverkehr betreffen insbesondere die Laaer Ostbahn Richtung Mistelbach und Laa, die Nordbahn nach Gänserndorf und Hohenau, die Nordwestbahn Richtung Hollabrunn und Retz sowie die Südbahn über Mödling, Baden, Wiener Neustadt bis Payerbach-Reichenau. Zusätzlich kommt es auf der Verbindung ins Waldviertel Richtung Gmünd zu häufigen Ausfällen mit Wartezeiten von bis zu zwei Stunden. Auch auf der Westbahn-Achse gibt es massive Probleme durch verspäteten Fernverkehr von Wien nach St. Pölten, Amstetten und St. Valentin.
Besonders problematisch gestaltet sich zudem die Verbindung von St. Pölten über Meidling Richtung Südbahn, die aktuell nur sehr eingeschränkt funktioniert. „Gerade auf dieser stark genutzten Achse kommt es zu häufigen Verspätungen und geplatzten Anschlüssen. Das trifft Schüler, Pendler und Familien. Wer sich auf die Bahn verlässt, wird im Moment zu oft im Stich gelassen. Das ist unzumutbar. Es ist nicht überraschend, dass viele Pendler wieder auf das Auto umsteigen, weil sie sich das nicht mehr antun wollen“, so Landbauer.
Niederösterreich fordert eine sofortige Qualitäts-Offensive vom Bund, damit die Pendler das bekommen, was ihnen zusteht und wofür sie bezahlen: verlässliche, pünktliche und funktionierende Bahnverbindungen. „Es braucht endlich klare Vorgaben und Maßnahmen des Ministers. Die Geduld der Pendler ist aufgebraucht“, sagt Landbauer.
Nähere Informationen bei Alexander Murlasits, Leitung Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Büro LH-Stellvertreter Udo Landbauer, Tel.: 0676/81213742, E-Mail: alexander.murlasits@noel.gv.at
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